ADFC-Fahrradklima-Test 2022 - Birkenwerder mit mäßigen Noten

Diese Umfrage wurde das erste Mal vor 10 Jahre durchgeführt.

Bundesweit haben sich 2022 über 245.000 Radfahrer beteiligt, darunter 65 aus Birkenwerder.

ADFC-Fahrradklima-Test 2022
ADFC-Fahrradklima-Test 2022 © ADFC | April Agentur

Der ADFC als Gemeinschaft der Alltagsradfahrer führt im Abstand von zwei Jahren den „Fahrrad-Klimatest“ durch, eine Umfrage die sich an alle Radfahrer wendet, um deren Zufriedenheit mit den örtlichen Bedingungen für das alltägliche Radfahren zu ermitteln.

Birkenwerder gehört zur Gruppe der Gemeinden bis 20.000 Einwohner und liegt bundesweit unter 474 Orten dieser Kategorie auf Platz 318.

In den 8 Jahren, in denen sich Radfahrende aus Birkenwerder an dieser Umfrage beteiligt haben, zeigt sich eine stetige Abnahme der Zufriedenheit mit den Bedingungen für das Radfahren, 2022 mit der Note „starke Verschlechterung“ (Note 4,1 von 6).

Interessant ist, dass die Grundbedingungen – Topografie, zentrale Lage der öffentlichen Einrichtungen – positiv beurteilt werden. Dagegen werden die Angebote für Radfahrer und teilweise auch für Fußgänger, die sogenannte Infrastruktur, überwiegend als verbesserungswürdig bezeichnet. Die einzeln bewerteten Sachthemen, wie z.B. Breite der Radwege oder sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder (Bahnhof ausgenommen) oder Oberflächen der Radwege, werden dagegen fast stets schlechter als mit der Note 4 bewertet.

Die ADFC-Ortsgruppe Birkenwerder bemüht seit ihrer Gründung 2018 um konstruktive Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung, hat aber bisher nur geringen Erfolg mit ihren Verbesserungsvorschlägen gehabt. An den Brücken Stolper Weg, Wensickendorfer Weg und Fichteallee, der Sacco-Vanzetti-Straße und der Schulweg-Problematik wird sichtbar, dass die Bedürfnisse von Radfahrern und Fußgängern nicht ausreichend berücksichtigt wurden und noch immer nicht werden. Fehlende Flächen und das bisher sehr auf die Förderung des fließenden (und des ruhenden) Verkehrs gerichtete Verhalten übergeordneter Behörden tragen ihren Teil bei.

Das Beispiel der Radwege macht die Mängel klar: In Birkenwerder findet man Radwege nur an Bundesstraßen. Diese Radwege sind nach geltenden Regeln viel zu schmal, schlecht angelegt, mit teilweise groben Oberflächenmängeln, und sie werden obendrein entgegen den Vorschriften häufig von Müllbehältern und Werbetafeln eingeengt. Dazu werden die Schutzstreifen zur Fahrbahn oft zugeparkt. Die Gemeindeverwaltung unternimmt dagegen eher nichts, wenn nicht von Radfahrerseite wiederholt gedrängt wird.

Das Radfahren an viel befahrenen Bundesstraßen ist nicht angenehm: Lärm, Feinstaub, Abgase und Gefahren lassen nach Ausweichmöglichkeiten suchen. Solche Möglichkeiten bestehen, weisen aber an vielen Stellen Lücken auf, die mit relativ geringem Aufwand geschlossen werden könnten. Es tut sich aber auch hier – bisher nichts. Es bleibt zu hoffen, dass die neuen Verkehrskonzepte, an denen die Aktiven der ADFC-Ortsgruppe mitgearbeitet haben, bald zu positiven Veränderungen führen werden.

Viele Straßen im Ort sind schmal, dazu beparkt und haben keine Gehwege. Fußgänger und Radfahrer fühlen sich dort zu Recht unsicher, zumal Autos dort oft zu schnell unterwegs sind.

Das Urteil der 65 Radfahrer ist zutreffend. Wir, die Aktiven der Ortsgruppe Birkenwerder, werden uns weiter mit Nachdruck für Verbesserungen einsetzen.

Noch viel zu tun beim Radverkehr in Brandenburg:
Beim ADFC Fahrradklima-Test schneidet Brandenburg
mit Note ausreichend erneut schlecht ab.

 

Fahrradklimatest 2022: Alle Ergebnisse im Überblick

https://hohenneuendorf.adfc.de/artikel/adfc-fahrradklima-test-2022-birkenwerder-mit-maessigen-noten

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 190.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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